Whaling ist eine Form des Cyberangriffs, bei der sich die Angreifer als hochrangige Führungskräfte oder andere Autoritätsfiguren ausgeben, um sensible Informationen oder Geld von Unternehmen oder Personen zu erlangen. Im Gegensatz zum Phishing, das breit angelegt ist und auf eine große Anzahl von Menschen abzielt, konzentriert sich Whaling auf bestimmte hochrangige Ziele wie CEOs, CFOs oder andere Schlüsselpersonen in Unternehmen. Die Angreifer verwenden oft personalisierte Informationen, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen und die Opfer dazu zu bringen, auf betrügerische E-Mails oder andere Kommunikationswege zu reagieren.
Der Begriff „Whaling“ leitet sich vom englischen Wort „whale“ (Wal) ab. Die Analogie besteht darin, dass Whaling-Angriffe darauf abzielen, die „großen Fische“ oder die „Wale“ im Unternehmen zu fangen – das sind typischerweise hochrangige Führungskräfte wie CEOs, CFOs oder andere Schlüsselpersonen.
Ein Whaling-Angriff erfolgt typischerweise in mehreren Schritten:
Die Effektivität eines Whaling-Angriffs hängt oft von der Überzeugungskraft der gefälschten Kommunikation und der Glaubwürdigkeit des Angreifers ab, der sich als vertrauenswürdige Autorität ausgibt.
Um sich vor Whaling-Angriffen zu schützen, können Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen:
Indem Unternehmen eine Kombination aus Schulung, Technologie und klaren Sicherheitsrichtlinien einsetzen, können sie ihre Verteidigung gegen Whaling-Angriffe stärken und das Risiko von erfolgreichen Angriffen verringern.
Phishing ist eine breit angelegte Form des Cyberangriffs, bei der die Angreifer massenhaft gefälschte E-Mails, Textnachrichten oder andere Kommunikationsmittel an eine große Anzahl von Menschen senden. Diese gefälschten Nachrichten geben oft vor, von legitimen Unternehmen, Regierungsbehörden oder anderen vertrauenswürdigen Quellen zu stammen und fordern die Empfänger auf, persönliche Daten preiszugeben, auf gefälschte Websites zuzugreifen oder bösartige Anhänge herunterzuladen.
Spear Phishing ist eine gezielte Form des Phishing, bei der die Angreifer ihre Angriffe auf eine bestimmte Gruppe von Personen oder eine Organisation ausrichten. Im Gegensatz zum breit angelegten Phishing, bei dem die Nachrichten oft allgemein gehalten sind, sind Spear-Phishing-Nachrichten oft personalisiert und enthalten spezifische Informationen über die Ziele, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Die Angreifer können beispielsweise Informationen aus öffentlich verfügbaren Quellen oder Social-Media-Profilen verwenden, um personalisierte Angriffe durchzuführen.
Whaling ist eine hochspezialisierte Form des Spear Phishing, bei der die Angreifer hochrangige Personen wie CEOs, CFOs oder andere Führungskräfte als ihre Ziele auswählen. Die gefälschten Nachrichten in Whaling-Angriffen geben oft vor, von anderen hochrangigen Führungskräften oder vertrauenswürdigen Quellen innerhalb des Unternehmens oder der Organisation zu stammen und können speziell auf sensible Informationen oder finanzielle Transaktionen abzielen. Whaling-Angriffe sind darauf ausgelegt, maximale Ausbeute zu erzielen und können daher besonders raffiniert und überzeugend sein.
Im Jahr 2015 wurde Ubiquiti Networks, ein Unternehmen für Netzwerkinfrastruktur und WLAN-Lösungen, Opfer eines Whaling-Angriffs. Die Angreifer gaben sich als Mitarbeiter des Unternehmens aus und führten eine betrügerische Überweisung von mehr als 40 Millionen US-Dollar durch. Dieser Vorfall führte zu einem erheblichen finanziellen Verlust für das Unternehmen.
2016 wurde FACC, ein österreichischer Hersteller von Flugzeugteilen, Opfer eines Whaling-Angriffs. Die Angreifer gaben sich als CEO des Unternehmens aus und forderten die Finanzabteilung auf, mehr als 50 Millionen Euro an eine betrügerische Bankverbindung zu überweisen. Obwohl die Mitarbeiter die Transaktion zunächst durchführten, wurde der Betrug später entdeckt und die meisten Gelder wurden zurückgewonnen.
Im Jahr 2019 wurde der Spielzeughersteller Mattel Opfer eines Whaling-Angriffs. Die Angreifer gaben sich als CEO des Unternehmens aus und forderten die Finanzabteilung auf, eine beträchtliche Geldsumme an eine betrügerische Bankverbindung zu überweisen. Auch hier wurde die Transaktion zunächst durchgeführt, doch nachdem der Betrug aufgefallen war, konnten die Gelder zurückgewonnen werden.