IT-Grundschutz

  • Fabian Sinner
  • März 8, 2024

Inhaltsverzeichnis

    IT-Grundschutz

    Der IT-Grundschutz nach BSIVorgabe (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) ist ein Rahmenwerk, das Organisationen dabei unterstützt, ein angemessenes Sicherheitsniveau für ihre Informationstechnik zu erreichen.

    Das Ziel des IT-Grundschutzes ist es, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen eine methodische Anleitung zu bieten, mit der sie ihre IT-Systeme, -Anwendungen und -Netzwerke systematisch und nachvollziehbar absichern können.

    Was genau ist der IT-Grundschutz des BSI?

    Die Grundidee des IT-Grundschutzes besteht darin, durch standardisierte Sicherheitsmaßnahmen (sogenannte Bausteine) ein hohes Sicherheitsniveau zu erreichen, das für einen Großteil der IT-Systeme in Organisationen ausreichend ist.

    Diese Bausteine decken unterschiedliche Aspekte der IT-Sicherheit ab, darunter organisatorische Maßnahmen, personelle Sicherheitsmaßnahmen, infrastrukturelle Sicherheitsmaßnahmen, Anforderungen an Hard- und Software sowie Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebs.

    Die aktuellen Standards

    Die IT-Grundschutz-Standards des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bilden das Fundament des IT-Grundschutzes und bieten einen Rahmen für die Implementierung und das Management von Informationssicherheit in Organisationen. Diese Standards sind darauf ausgerichtet, ein angemessenes und angemessen nachweisbares Sicherheitsniveau zu erreichen.

    BSI-Standard 200-1: Managementsysteme für Informationssicherheit (ISMS)

    Dieser Standard beschreibt die Anforderungen an das Management von Informationssicherheit aus einer organisatorischen Perspektive. Er legt fest, wie ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) nach den Prinzipien des IT-Grundschutzes aufgebaut, implementiert, betrieben, überwacht, überprüft, aufrechterhalten und verbessert werden soll.

    BSI-Standard 200-2: IT-Grundschutz-Methodik

    Dieser Standard liefert eine detaillierte Anleitung zur Umsetzung der IT-Grundschutz-Methodik. Er beschreibt, wie Organisationen ihren individuellen Schutzbedarf bestimmen, die passenden Sicherheitsmaßnahmen auswählen und anwenden sowie den IT-Grundschutz systematisch implementieren können. Er umfasst auch Hinweise zur Durchführung von Sicherheitsanalysen und Risikobewertungen.

    BSI-Standard 200-3: Risikoanalyse auf Basis von IT-Grundschutz

    Hier wird erläutert, wie Organisationen Risikoanalysen im Kontext des IT-Grundschutzes durchführen können. Dies umfasst die Identifikation und Bewertung von Risiken für Informationswerte und die Auswahl geeigneter Maßnahmen zur Risikominderung. Dieser Standard hilft Organisationen, ein tieferes Verständnis ihrer spezifischen Risikolage zu entwickeln und gezielt auf Bedrohungen zu reagieren.

    BSI-Standard 200-4: Notfallmanagement

    Dieser Standard fokussiert sich auf die Planung, Einrichtung, Umsetzung und Verbesserung des Notfallmanagements im Rahmen des IT-Grundschutzes. Er bietet Anleitungen, wie Organisationen auf IT-Sicherheitsvorfälle und Notfälle vorbereitet sein können, um die Auswirkungen solcher Ereignisse zu minimieren und eine schnelle Wiederherstellung der Geschäftstätigkeiten zu ermöglichen.

    Diese Standards bilden zusammen eine umfassende Richtlinie für Organisationen, um ein effektives Informationssicherheitsmanagementsystem zu entwickeln, das auf den Prinzipien der Prävention, Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle basiert.

    Durch die Anwendung der IT-Grundschutz-Standards können Organisationen ihre Informationssicherheit systematisch verbessern und gleichzeitig die Compliance mit nationalen und internationalen Sicherheitsvorschriften sicherstellen.

    IT-Grundschutz-Zertifizierung

    Die IT-Grundschutz-Zertifizierung ist ein Verfahren, das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Deutschland angeboten wird, um zu bestätigen, dass die Informationsverarbeitung einer Organisation den hohen Sicherheitsanforderungen des IT-Grundschutzes entspricht. Diese Zertifizierung ist ein offizieller Nachweis dafür, dass eine Organisation ihre Informationssicherheitsrisiken effektiv managt und Schutzmaßnahmen gemäß den BSI-Standards implementiert hat.

    Ziele der IT-Grundschutz-Zertifizierung:

    • Vertrauen schaffen: Sowohl intern als auch gegenüber Kunden, Partnern und anderen Stakeholdern.
    • Sicherheitsniveau erhöhen: Durch die systematische Umsetzung der im IT-Grundschutz-Kompendium empfohlenen Maßnahmen.
    • Risikomanagement verbessern: Durch Identifikation, Bewertung und Behandlung von Sicherheitsrisiken.
    • Compliance nachweisen: Erfüllung gesetzlicher und vertraglicher Sicherheitsanforderungen.

     Ablauf der IT-Grundschutz-Zertifizierung:

    1. Initiierung: Die Organisation entscheidet sich für die Zertifizierung und wählt den zu zertifizierenden Geltungsbereich (z.B. ein bestimmtes IT-System, ein Netzwerk, eine Abteilung oder die gesamte Organisation).
    2. Umsetzung der IT-Grundschutz-Standards: Die Organisation implementiert die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen gemäß den BSI-Standards und dem IT-Grundschutz-Kompendium.
    3. Selbstbewertung: Vor der eigentlichen Zertifizierung führt die Organisation eine Selbstbewertung durch, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind.
    4. Auditierung durch einen BSI-zertifizierten Auditor: Ein unabhängiger Auditor überprüft die Umsetzung der IT-Grundschutz-Maßnahmen vor Ort. Dies beinhaltet Interviews, Dokumentenprüfungen und Systemtests.
    5. Zertifikatserstellung: Bei positivem Audit-Ergebnis stellt das BSI das IT-Grundschutz-Zertifikat aus. Dieses ist in der Regel für drei Jahre gültig, unter der Voraussetzung, dass jährliche Überwachungsaudits durchgeführt werden.
    6. Jährliche Überwachungsaudits: Um die Gültigkeit des Zertifikats zu erhalten, muss die Organisation jährlich nachweisen, dass die Sicherheitsmaßnahmen weiterhin angemessen und wirksam sind.

    Die IT-Grundschutz-Zertifizierung ist eine anerkannte und renommierte Bestätigung für ein hohes Sicherheitsniveau. Sie ermöglicht es Organisationen, ihre Informationssicherheitsprozesse zu standardisieren, Sicherheitsrisiken systematisch zu managen und das Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern zu stärken.

    Insbesondere für öffentliche Einrichtungen und Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten oder kritische Infrastrukturen betreiben, ist die Zertifizierung ein wichtiger Baustein ihrer Sicherheitsstrategie.

    IT-Grundschutz-Kompendium

    Das IT-Grundschutz-Kompendium, herausgegeben vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), ist eine umfassende Sammlung von Empfehlungen und Maßnahmen zur Erhöhung der Informationssicherheit in Organisationen. Es ist ein zentraler Bestandteil des IT-Grundschutz-Ansatzes und dient als Leitfaden für die Implementierung eines wirksamen Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) nach den Standards des BSI.

    Das Kompendium besteht aus verschiedenen Bausteinen, die spezifische Sicherheitsanforderungen und Maßnahmen für unterschiedliche Bereiche der Informationstechnologie und Organisation abdecken. Diese Bausteine sind thematisch gegliedert und umfassen Bereiche wie:

    • Infrastruktur: Sicherheitsmaßnahmen für physische Umgebungen, in denen IT-Systeme betrieben werden.
    • IT-Systeme: Empfehlungen zur Absicherung verschiedener Arten von IT-Systemen, einschließlich Servern, Clients und mobilen Geräten.
    • Netze: Maßnahmen zur Sicherung von Netzwerkinfrastrukturen und zur Gewährleistung der Netzwerksicherheit.
    • Anwendungen: Sicherheitsempfehlungen für die Entwicklung und den Betrieb von Softwareanwendungen.
    • Cloud-Dienste: Richtlinien für die Nutzung und Bereitstellung von Cloud-Services unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten.
    • Notfallmanagement: Anleitungen zur Vorbereitung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle und Notfälle.

    Das Ziel des IT-Grundschutz-Kompendiums ist es, Organisationen aller Größen und Branchen dabei zu unterstützen, ein angemessenes Sicherheitsniveau für ihre Informationstechnologie zu erreichen. Das Kompendium liefert eine strukturierte Übersicht über notwendige Sicherheitsmaßnahmen, die auf bestehenden Standards und bewährten Praktiken basieren.

    Die vorgestellten Maßnahmen sind so konzipiert, dass sie an die spezifischen Bedürfnisse und Risiken einer Organisation angepasst werden können. Es dient als Grundlage für die Implementierung eines ISMS, das nach den BSI-Standards zertifiziert werden kann.

    Das IT-Grundschutz-Kompendium wird regelmäßig aktualisiert, um neue Technologien, Bedrohungen und Sicherheitsanforderungen zu berücksichtigen. Jede Aktualisierung umfasst die Überarbeitung bestehender Bausteine und kann außerdem die Einführung neuer Bausteine beinhalten, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen des BSI den aktuellen Herausforderungen in der Informationssicherheit gerecht werden.

    Link11 als idealer Sicherheitspartner

    Schon gewusst? Link11 erfüllt alle BSI-Vorgaben für einen zertifizierten KRITIS-Schutz und ist damit ein ideal vorbereiteter Partner für die Sicherheit von kritischer Infrastruktur. Die BSI-Vorgaben beinhalten nicht nur die hohen Maßgaben auf technischer Ebene, sondern gleichzeitig auch bezüglich des strikt eingehaltenen Datenschutzes.

    Alle Informationen zur Zertifizierung finden Sie hier zum Download.

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