Deep Learning

  • Fabian Sinner
  • Dezember 19, 2024

Inhalt

Deep Learning

Deep Learning ist ein Teilgebiet des maschinellen Lernens und damit auch der Künstlichen Intelligenz (KI). Es befasst sich mit der Verwendung künstlicher neuronaler Netze, die so aufgebaut sind, dass sie Informationen ähnlich wie das menschliche Gehirn verarbeiten können.

Worauf basiert Deep Learning?

  • Neuronale Netze: Die Grundlage von Deep Learning sind künstliche neuronale Netze, die aus Schichten von miteinander verbundenen „Neuronen“ bestehen. Diese Neuronen simulieren biologische Gehirnzellen und können Daten durch sogenannte „Gewichte“ und „Aktivierungsfunktionen“ verarbeiten.
  • Tiefe Strukturen: Der Begriff „Deep“ (tief) bezieht sich auf die vielen Schichten (Layer) im Netzwerk. Solche tiefen Netze können komplexe Muster in Daten erkennen.
  • Lernen aus Daten: Deep Learning-Modelle lernen durch Beispiele. Sie analysieren große Datenmengen und passen ihre internen Parameter an, um Muster, Korrelationen und Merkmale zu erkennen.

Wie funktioniert Deep Learning?

Deep Learning funktioniert durch die Nachbildung der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, insbesondere durch künstliche neuronale Netze, die aus mehreren Schichten von „Neuronen“ bestehen. Die Prozesse des Deep Learning können in mehrere Schritte unterteilt werden:

  1. Aufbau eines Neuronalen Netzes
  • Eingabeschicht (Input Layer): Nimmt die Rohdaten auf (z. B. ein Bild, Text oder Audio).
  • Versteckte Schichten (Hidden Layers): Diese Schichten verarbeiten die Daten und extrahieren Merkmale. Je mehr Schichten das Netzwerk hat, desto „tiefer“ ist es. Jede Schicht besteht aus Neuronen, die mit den Neuronen der nächsten Schicht verbunden sind.
  • Ausgabeschicht (Output Layer): Liefert das endgültige Ergebnis, z. B. eine Klassifizierung, eine Vorhersage oder eine Entscheidung.
  1. Verarbeitung der Daten

Die Daten fließen in Form von numerischen Werten (z. B. Pixelwerte eines Bildes oder Vektoren für Text) durch das Netzwerk:

  • Gewichte und Biases: Jede Verbindung zwischen Neuronen hat ein Gewicht, das steuert, wie stark ein Signal weitergegeben wird. Ein Bias wird hinzugefügt, um die Flexibilität des Modells zu erhöhen.
  • Aktivierungsfunktion: Nach der Berechnung der Gewichtung wird eine Aktivierungsfunktion angewendet, um zu entscheiden, ob das Signal weitergeleitet wird.
  1. Training des Netzwerks

Das Netzwerk wird so trainiert, dass es aus Beispielen lernt:

  • Forward Propagation (Vorwärtslauf): Die Eingabedaten werden durch das Netzwerk geleitet und eine erste Vorhersage wird berechnet.
  • Kostenfunktion (Loss Function): Der Fehler zwischen der Vorhersage und dem tatsächlichen Ergebnis wird mit einer Kostenfunktion berechnet.
  • Backpropagation (Rückwärtslauf): Der Fehler wird durch das Netzwerk rückwärts propagiert, um die Gewichte und Biases anzupassen.
  • Optimierungsalgorithmus: Ein Optimierer wie Stochastic Gradient Descent (SGD) passt die Parameter so an, dass die Fehler minimiert werden.
  1. Wiederholung bis zur Konvergenz

Dieser Zyklus (Vorwärtslauf, Fehlerberechnung, Rückwärtslauf) wird so lange wiederholt, bis der Fehler minimal ist oder die gewünschte Genauigkeit erreicht wird.

  1. Testen und Validieren

Nach dem Training wird das Modell mit neuen, nicht gesehenen Daten getestet, um sicherzustellen, dass es generalisiert und nicht nur die Trainingsdaten auswendig gelernt hat (Overfitting).

Anwendungsbereiche von Deep Learning

Deep Learning hat sich zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt, die in nahezu allen Branchen Anwendung findet. Besonders in der Bild- und Videoverarbeitung hat es revolutionäre Fortschritte ermöglicht. Mit Deep-Learning-Algorithmen können Computer Bilder und Videos mit beeindruckender Präzision analysieren. Anwendungen wie die automatische Erkennung von Objekten, Gesichtserkennung in Smartphones oder die medizinische Bilddiagnostik, bei der z. B. Tumore in Röntgenbildern identifiziert werden, zeigen, wie umfangreich diese Technologie ist. Selbst autonome Fahrzeuge nutzen Deep Learning, um Verkehrszeichen, Fußgänger oder andere Fahrzeuge zu erkennen und basierend darauf Entscheidungen in Echtzeit zu treffen.

Ein weiteres Feld, das stark profitiert, ist die Sprach- und Textverarbeitung. Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant verdanken ihre Fähigkeit, menschliche Sprache zu verstehen und sinnvoll zu antworten, dieser Technologie. Auch maschinelle Übersetzungsdienste wie Google Translate arbeiten mit Deep-Learning-Modellen, um Texte zwischen verschiedenen Sprachen schnell und präzise zu übersetzen. Im Bereich der Textgenerierung und Spracherkennung sorgt Deep Learning dafür, dass Maschinen realistische und kontextbezogene Texte erstellen oder gesprochene Sprache fehlerfrei in Text umwandeln können.

Im Gesundheitswesen hat Deep Learning ebenfalls viele Fortschritte erzielt. Von der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten wie Krebs über die Analyse genetischer Daten bis hin zur Entwicklung neuer Medikamente: Die Technologie ermöglicht Diagnosen, Therapien und Forschungsergebnisse, die früher undenkbar waren. Ärzte und Forscher können so besser auf die individuellen Bedürfnisse von Patienten eingehen und personalisierte Behandlungspläne erstellen.

Auch die Energie- und Umweltbranche nutzt Deep Learning intensiv. Beispielsweise wird die Analyse von Satellitendaten eingesetzt, um Umweltveränderungen wie Entwaldung oder Klimaveränderungen zu überwachen. In der Energiewirtschaft helfen Deep-Learning-Modelle, den Energieverbrauch vorherzusagen und intelligente Stromnetze (Smart Grids) zu optimieren, was letztlich zur Ressourcenschonung beiträgt.

E-Commerce und Streaming-Plattformen profitieren ebenfalls von dieser Technologie. Empfehlungssysteme, die Kunden personalisierte Produkte, Filme oder Musik vorschlagen, basieren auf Deep-Learning-Algorithmen. Ob auf Amazon, Netflix oder Spotify – die Technologie sorgt dafür, dass Nutzer Inhalte sehen, die perfekt auf ihre Vorlieben abgestimmt sind.

Schließlich wird Deep Learning auch in der Wissenschaft und Robotik immer wichtiger. Astronomen verwenden es, um Muster in Teleskopdaten zu erkennen, während Roboter durch die Fähigkeit, ihre Umgebung zu analysieren und zu navigieren, autonomer und effizienter werden.

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Welche Deep Learning Modelle gibt es?

Es gibt verschiedene Typen von Deep-Learning-Modellen, die für spezifische Aufgaben und Datentypen entwickelt wurden. Diese Modelle nutzen unterschiedliche Architekturen, um komplexe Muster und Beziehungen zu lernen.

Convolutional Neural Networks (CNNs)

CNNs sind das Rückgrat der Bildverarbeitung und -analyse. Sie können Merkmale wie Kanten, Formen und komplexe Muster in Bildern erkennen und sind daher besonders leistungsstark für visuelle Daten.

Einsatzgebiete:

  • Bildklassifikation (z. B. Gesichtserkennung, Objekterkennung)
  • Bildsegmentierung (z. B. medizinische Bildanalyse)
  • Anwendungen in autonomen Fahrzeugen (z. B. Erkennung von Verkehrsschildern)

Recurrent Neural Networks (RNNs) und Varianten (z. B. LSTMs, GRUs)

RNNs und ihre Varianten sind entscheidend für die Verarbeitung von sequenziellen Daten, bei denen der Kontext früherer Datenpunkte relevant ist. LSTMs (Long Short-Term Memory) und GRUs (Gated Recurrent Units) erweitern diese Fähigkeit, indem sie Langzeitabhängigkeiten besser verarbeiten können.

Einsatzgebiete:

  • Sprachverarbeitung (z. B. automatische Übersetzungen, Textgenerierung)
  • Zeitreihenanalyse (z. B. Aktienkursprognosen)
  • Spracherkennung (z. B. Siri, Alexa)

Transformer-Modelle

Transformer haben RNNs in vielen Bereichen ersetzt, insbesondere in der Sprachverarbeitung. Sie nutzen Attention-Mechanismen, um große Datenmengen effizient zu verarbeiten, und sind parallelisierbar, was das Training beschleunigt.

Einsatzgebiete:

  • Textverarbeitung (z. B. Sentiment-Analyse, maschinelle Übersetzung)
  • Textgenerierung (z. B. GPT-Modelle wie ChatGPT)
  • Sprachverstehen (z. B. BERT für Frage-Antwort-Systeme)

Die Vor- und Nachteile von Deep Learning

Deep Learning bietet zahlreiche Vorteile, die es besonders für komplexe Aufgaben attraktiv machen. Ein großer Pluspunkt ist die automatische Merkmalserkennung, wodurch aufwändiges manuelles Feature-Engineering entfällt. Zudem erzielt es herausragende Genauigkeit, insbesondere bei großen, unstrukturierten Datensätzen wie Bildern, Texten oder Audiodateien. Die Vielseitigkeit ermöglicht Anwendungen in Bereichen wie Bildverarbeitung, Sprachverarbeitung oder autonomen Systemen und die Modelle können durch mehr Daten und Rechenleistung weiter verbessert werden.

Allerdings gibt es auch Nachteile. Deep Learning benötigt große Datenmengen und leistungsstarke Hardware wie GPUs, was einen hohen Ressourcenaufwand zur Folge hat. Das Training der Modelle ist außerdem sehr zeitaufwändig. Zudem arbeiten Deep-Learning-Modelle wie eine „Black Box“, was es schwierig macht, ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Bei unzureichender Datenbasis besteht außerdem die Gefahr der Überanpassung, was die Generalisierungsfähigkeit ein

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