UDP-Flood-DDoS-Angriff

  • Fabian Sinner
  • Oktober 2, 2024

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UDP-Flood-DDoS-Angriff

Ein UDP-Flood-DDoS-Angriff ist eine Art von Denial-of-Service (DoS)-Angriff, bei dem eine große Anzahl von User Datagram Protocol (UDP)-Paketen an zufällige Ports eines Zielservers gesendet wird. Das Ziel dieses Angriffs ist es, das Netzwerk oder die Ressourcen des Systems zu überlasten, sodass legitime Anfragen nicht mehr bearbeitet werden können.

Wie funktioniert ein UDP-Flood-DDoS-Angriff?

Ein UDP-Flood-DDoS-Angriff funktioniert, indem der Angreifer eine sehr große Menge an UDP-Paketen an das Zielsystem sendet. Da UDP ein verbindungsloses Protokoll ist, wird keine Verbindung zwischen Sender und Empfänger aufgebaut, was den Angriff einfach und schnell macht.

Der Angreifer generiert und sendet eine massive Anzahl von UDP-Paketen an zufällig ausgewählte Ports auf dem Zielrechner oder -server. Diese Pakete enthalten entweder sinnlose Daten oder sind leer. Da UDP keine Verbindungsverwaltung oder Fehlerkorrektur wie TCP hat, verarbeitet das Zielsystem jedes einzelne Paket ohne vorherige Verbindungsüberprüfung.

Bei Empfang eines UDP-Pakets versucht das Zielsystem herauszufinden, ob ein Dienst auf dem angesprochenen Port aktiv ist. Dies erfordert Rechenressourcen und CPU-Leistung.

Wenn auf dem angesprochenen Port kein Dienst aktiv ist, muss das Zielsystem in der Regel eine ICMP-Port-Unreachable-Nachricht an den Absender zurückschicken, um mitzuteilen, dass der Port nicht erreichbar ist. Diese Antwort benötigt wiederum zusätzliche Netzwerkbandbreite und Systemressourcen. Bei einer sehr großen Anzahl von UDP-Paketen kann das Zielsystem durch die Verarbeitung dieser Antworten überlastet werden.

Was sind die Ziele eines UDP-Flood-Angriffs?

Die Ziele eines UDP-Flood-Angriffs bestehen darin, ein System oder Netzwerk zu überlasten und somit den normalen Betrieb zu stören.

Das primäre Ziel eines UDP-Flood-DDoS-Angriffs ist die Überlastung der Netzwerkressourcen. Da eine große Anzahl von UDP-Paketen an das Ziel gesendet wird, kann die verfügbare Bandbreite vollständig erschöpft werden, was legitimen Datenverkehr verlangsamt oder blockiert. Der Server oder das Netzwerk kann die Menge an eingehendem Datenverkehr nicht mehr verarbeiten, was zu einem Denial of Service (DoS) führt.

Ein weiteres Ziel ist es, die Systemressourcen des angegriffenen Systems (wie CPU und Arbeitsspeicher) durch die Verarbeitung der eingehenden UDP-Pakete zu erschöpfen. Da UDP verbindungslos ist, wird jedes Paket einzeln verarbeitet, was den Server oder Netzwerkgeräte wie Router oder Firewalls übermäßig beanspruchen kann. Wenn das System damit beschäftigt ist, auf die Vielzahl von Anfragen zu reagieren, bleibt weniger Kapazität für legitime Anfragen übrig.

Das ultimative Ziel eines UDP-Flood-Angriffs ist es, das Zielsystem oder Netzwerk für legitime Benutzer unzugänglich zu machen. Durch die Überlastung von Bandbreite und Ressourcen können Dienste nicht mehr ordnungsgemäß ausgeführt werden. Dies kann sich beispielsweise auf Webserver oder Datenbanken auswirken, was bedeutet, dass legitime Benutzer nicht auf die betroffenen Dienste zugreifen können.

Ein UDP-Flood-DDoS-Angriff kann auch als Ablenkungsmanöver verwendet werden. Während das Zielsystem mit der Abwehr des Flood-Angriffs beschäftigt ist, können Angreifer andere Angriffe durchführen, wie z.B. den Diebstahl sensibler Daten oder das Einschleusen von Malware.

In einigen Fällen kann ein Angreifer UDP-Floods nutzen, um die Reaktionsfähigkeit eines Netzwerks oder Systems zu testen. Dabei wird versucht, Schwachstellen in der Netzwerkarchitektur oder bei den Schutzmaßnahmen (z.B. Firewall-Einstellungen) zu finden, die dann für gezielte Attacken ausgenutzt werden können.

Ein UDP-Flood-Angriff kann dazu führen, dass Unternehmen beträchtliche finanzielle Verluste erleiden. Das kann beispielsweise durch die Downtime von Online-Diensten, den Verlust von Kunden, hohe Wiederherstellungskosten oder den Reputationsverlust geschehen.

Wie erkennt man einen UDP-Flood-Angriff?

Das Erkennen eines UDP-Flood-DDoS-Angriffs erfordert die Überwachung des Netzwerkverkehrs und das Identifizieren von Anomalien, die auf einen solchen Angriff hinweisen.

  • Ungewöhnlich hoher UDP-Verkehr: Ein plötzlicher Anstieg des UDP-Datenverkehrs, der keine nachvollziehbare Ursache hat, ist ein starkes Anzeichen für einen UDP-Flood-DDoS-Angriff.
  • Hohe Anzahl von Anfragen an zufällige Ports: Bei einem UDP-Flood-Angriff werden häufig viele Pakete an zufällig gewählte Ports gesendet, die normalerweise nicht aktiv sind.
  • Verlangsamung des Netzwerks: Ein stark überlastetes Netzwerk kann ein Hinweis auf einen UDP-Flood-Angriff sein. Dies äußert sich in einer deutlichen Verlangsamung der Netzwerkleistung.
  • Übermäßige ICMP-Antworten: Eine übermäßig hohe Zahl an ICMP-Port-Unreachable-Nachrichten kann ebenfalls ein Indikator für einen Angriff sein.
  • Erhöhter CPU- und Speicherverbrauch: Wenn die Serverressourcen ungewöhnlich stark ausgelastet sind, insbesondere CPU und Arbeitsspeicher, könnte dies auf die Verarbeitung vieler unnötiger UDP-Anfragen hinweisen.
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Wie kann man sich vor einem UDP-Flood-DDoS-Angriff schützen?

Ein UDP-Flood-Angriff kann Netzwerke und Server stark beeinträchtigen, indem er diese mit einer Flut von UDP-Datenpaketen überlastet. Um sich vor solchen Attacken zu schützen, gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die sowohl auf Netzwerkebene als auch auf Anwendungsebene implementiert werden können.

Firewall- und Router-Schutz

Eine der effektivsten Maßnahmen gegen UDP-Flood-DDoS-Angriffe ist der Einsatz von Firewalls und Routern, die den Netzwerkverkehr überwachen und steuern. Sie können so konfiguriert werden, dass sie unerwünschte UDP-Pakete blockieren oder limitieren. Durch Rate-Limiting kann die Anzahl der UDP-Pakete, die in einer bestimmten Zeitspanne akzeptiert werden, beschränkt werden. Darüber hinaus können nicht benötigte Ports geschlossen werden, um die Angriffsfläche zu verringern.

Intrusion Detection and Prevention Systems (IDS/IPS)

Spezialisierte Intrusion Detection Systems (IDS) und Intrusion Prevention Systems (IPS) können ungewöhnlichen Netzwerkverkehr erkennen und sofort auf verdächtige Aktivitäten reagieren. Diese Systeme überwachen den eingehenden Datenverkehr auf Muster, die typisch für einen UDP-Flood-Angriff sind, und blockieren automatisch schädliche Pakete.

Netzwerküberwachung und Anomalieerkennung

Eine regelmäßige Überwachung des Netzwerks ist entscheidend, um frühe Anzeichen eines UDP-Flood-Angriffs zu erkennen. Mithilfe von Monitoring-Tools kann der Netzwerkverkehr detailliert analysiert und ungewöhnliche Spitzen im UDP-Datenaufkommen identifiziert werden. Ein plötzlicher Anstieg des Datenverkehrs auf vielen verschiedenen Ports kann ein klares Anzeichen für einen Angriff sein.

Content Delivery Networks (CDNs) und DDoS-Schutz

Ein weiterer effektiver Schutz gegen UDP-Flood-DDoS-Angriffe ist der Einsatz von Content Delivery Networks (CDNs) und DDoS Protections. Diese Dienste verteilen den eingehenden Datenverkehr auf mehrere Server und können verdächtige Anfragen filtern, bevor sie das Ziel erreichen. Durch diese Lastverteilung wird das Risiko minimiert, dass ein einzelner Server durch den Angriff überlastet wird.

Anpassungen auf Server-Ebene

Auf der Serverseite gibt es ebenfalls Maßnahmen, die dazu beitragen können, die Auswirkungen eines UDP-Flood-Angriffs zu verringern. Durch Rate-Limiting kann die Anzahl der Pakete, die ein Server pro Sekunde akzeptiert, begrenzt werden. Zudem kann die Anzahl der ICMP-Port-Unreachable-Antworten, die der Server sendet, reduziert werden, um die Systemressourcen zu schonen und die Überlastung des Servers zu verhindern.

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